Unschwer, an den im Wappen der Bruderschaft aufgedruckten Jahreszahl, ist das offizielle Gründungsjahr zu erkennen und somit auch das Alter leicht zu errechnen. Es wurde zum damaligen 300-jährigen Bestehen entworfen und ziert auch, als Ärmelabzeichen angebracht, die Schützenjacken der Vereinsmitglieder.
Mit aller Wahrscheinlichkeit wird es in der Ortschaft Pömbsen schon weit vor 1676 ein organisiertes Schützenleben (Bruderschaft) gegeben haben. Das älteste Dokument der Schützenbruderschaft, ist ein aus dem Jahr 1686, auf Wunsch der Schützen, verfasster Schützenbrief.
Da schon vorher für die Schützen eine „Sichere Ordnung“ bestand, ließ man diese, seinerzeit erstellte Konzession, die bei vorgewesenen Kriegszeiten abhanden gekommen war, so ist im Schützenbrief zu lesen, durch eine neue Ordnung, damit u. a. Ruhe und Einigkeit erhalten bleibe, erneut vorschreiben. Hieraus resultiert die Vermutung, daß es eben vor dem festgeschriebenen Gründungsjahr 1676, ein organisiertes Schützenleben gegeben hat.
Der Schützenbrief wurden von Hermann Werner, Bischof zu Paderborn des hl. Römischen Reiches Fürst und Graf zu Pyrmont, auf der Residenz Schloss Neuhaus am 17. Juni Anno 1686 signiert. Man kann eigentlich nur staunen, das einiges aus diesen, dort 17 verbrieften Verordnungen, noch heute Handhabung und Realität in der Bruderschaft finden. Um es vorweg zu nehmen, diesen Schützenbrief -in Originalschrift und der Übersetzung in die heutige Schreib- und Sprachweise- finden sie in einer zum 325-jährigen Bestehen erstellten Festschrift unserer Bruderschaft aus dem Jahr 2001 wieder.
Die Jungschützen waren zu dieser Zeit ebenfalls aktiv und es kam im Jahr 1686 zur Gründung der Jungschützengilde Pömbsen. Im Laufe der Jahre ist sie in der Bruderschaft St. Fabian-Sebastian zwar verschmolzen, aber als „Rott Jungschützen“ fester Bestandteil der Pömbser Schützen. Ihren Ursprung, mit dem Schriftzug „Jung-Schützengilde Pömbsen und dem Gründungsjahr 1686“ finden wir jedoch weiterhin auf der Jungschützenfahne.
Viele interessante Dinge aus der langjährigen Geschichte der Schützenbruderschaft, hier besonders von den weit zurückliegenden Jahren sind leider nicht komplett aufgezeichnet worden und können somit an dieser Stelle nicht im Detail erwähnt werden.
Sicherlich hat sich die Schützenbruderschaft von den Ursprungsjahren, als eine Art dörfliche Miliz, die zu Verteidigungszwecken des Höhendorfes herangezogen wurden, hin zu einem Gesellschaftsverein mit anderen Aufgaben verändert in dem heute vor allem Tradition, Brauchtum und Einsatzbereitschaft für die Dorfgemeinschaft gefragt sind. Neben den Werten „Glaube, Sitte, Heimat“, war sie sicherlich ein nicht unwichtiges Bindeglied, gerade in Pömbsen, einem von der kirchlichen Geschichte her geprägten Ort, zur Kirchengemeinde.
Schon im Schützenbrief von 1686, war das ermitteln eines Königs, durch Schießen auf das Kleinod (1*) geregelt. Im Verlauf der Geschichte war es ihm dann später gestattet eine Königin und Hofdamen an seine Seite zu nehmen. In dieser Konstellation feierte man, soweit es denn möglich war, sein Schützenfest. Schlichte Zeiten und Kriege hatten zur Folge, dass den Mitgliedern und Bewohnern des Dorfes nach Feiern nicht zu Mute war, oder es sich nicht Erlauben konnten, oder andere Dinge dagegen sprachen. So auch nach 1939, als man letztmalig vor dem 2. Weltkrieg ein Schützenfest feierte, daß später sogar ein Verbot für Schützenbruderschaften nach sich zog.
Am 18. April 1948 trafen sich die ehemaligen Mitglieder der alten Fabian und Sebastian Schützenbruderschaft Pömbsen in der Gastwirtschaft Fischer zu einer Schützenversammlung. Der Kassierer und Schriftführer hatte hierzu geladen und teilte mit, -daß diejenigen kirchlichen Schützenbruderschaften , die sich dem neugegründeten Diözesanverband anschließen wurden, von der Militärregierung wieder genehmigt sein, sofern sich die Schützenbruderschaften auf die vom Verband herausgegebenen Satzungen aufbauten.- Nach eingehender Aussprache wurde die Wiederbegründung an diesem Tage von den 42 anwesenden Mitgliedern einstimmig beschlossen. Das Schützenleben entwickelte sich nach und nach in geordnete Bahnen zurück und war bald wieder fester Bestandteil der Dorfgemeinschaft.
In der zum 325-jährigen Bestehen der Schützenbruderschaft erstellten Festschrift findet man u. a. , neben dem schon erwähnten Original-Schützenbrief von 1686, das Vereinsleben, eine wahrscheinlich abwechslungsreiche Zeit aus den Jahren 1948 bis zum Jahr 2001, aufgezeigt.
Hier einige Hinweise, über die man etwas nachlesen und finden kann:
– beginnend mit dem Original-Protokoll der Wiederbegründung, – von den Arbeiten und der finanziellen Unterstützung der Schützenbruderschaft zum Wohl der Ortschaft, – von der Verbundenheit mit der Kirche, – von den Schützenfesten der einzelnen Jahre, – vom Königschießen; angefangen mit der Armbrust bis hin zum heutigen Vogelschießen, – von den Jubelschützenfesten 1951 und 1976, – die Fahnen der Bruderschaft; Alt- und Jungschützenfahne, – wann der im Vereinsnamen verlorengegangene hl. Fabian wieder hinzukam, – der Erstellung des Vogelschießstandes in der Wiepke, – das 300-jährige Bestehen der Jungschützen im Jahr 1986, – interessanten Fotos, auch aus Zeiten vor der Wiederbegründung, – Übersicht der Königspaare ab 1926, dem damaligen 250-jährigen Bestehen, – Übersicht der 1. Männer an der Spitze der Bruderschaft ab der Wiederbegründung, – eine wohl einmalige Geschichte über den Willkümer (2*) der Schützenbruderschaft und – vieles mehr.
(1*) = Schmuckstück, Kostbarkeit, etwas Wertvolles
(2*) = ein so bezeichneter Glaskelch
Mit dem Erstellen einer Satzung, auf der Jahreshauptversammlung am 30.08.1980 einstimmig verabschiedet, wurde beim Amtsgericht Brakel der Eintrag der Schützenbruderschaft in das Vereinsregister beantragt und parallel dazu die Anerkennung der Gemeinnützigkeit erreicht.
Nachdem sich im Jahr 1987 mehrere Interessierte zu einer Schießgruppe innerhalb der Schützenbruderschaft formiert hatten, wurde am 25.01.1988 die „Schießsportgruppe Pömbsen“ als Abteilung in unserer Bruderschaft gebildet. Nach über 30 erfolgreichen Jahren wurde leider diese Abteilung im Jahre 2023 wieder aufgelöst.
Wir sind jedoch weiterhin interessiert, da es sicherlich Dinge geben wird, die uns nicht bekannt sind, zu erhalten, zu sammeln und für unsere Nachkommen festzuhalten.
Die Patrone der Bruderschaft

St. Fabian
Fabianus wurde 236 Bischof von Rom. Bei der anstehenden Wahl sei eine Taube herabgeflogen und habe sich auf seinen Kopf gesetzt – worauf man ihn spontan und einstimmig zum Bischof gewählt habe. Er hatte zunächst unbeschränkte Möglichkeiten zur Ausübung seines Amtes unter den Kaisern Gordian und Philippus Arabus und wird als außerordentlich tüchtiger Bischof beschrieben. Er förderte die Tendenz zu einer hierarchischen Struktur der Kirche, indem er Rom in sieben Bezirke einteilte, die jeweils von einem Diakon verwaltet wurden. Ferner wird ihm die Erweiterung der Katakomben zugeschrieben. Unter seinem Pontifikat erlebte die Kirche eine Vermehrung der Kleriker und eine Differenzierung ihrer Aufgaben in die seitdem gültigen verschiedenen Weihegrade.
Während seines Pontifikats begann die Kirche, ihre Aufzeichnungen sorgfältiger und effizienter zu führen. Davon zeugt Fabianus‘ Ernennung von Notaren, um die Taten von Märtyrern zu erfassen. Er starb dann aber als eines der ersten Opfer der Christenverfolgung unter Kaiser Decius. Cyprian von Karthago schrieb einen Brief an die Gemeinde von Rom, in dem er der Kirche von Rom zum Märtyrertod ihres Bischofs gratuliert: nach einer tadellosen Amtsführung sei ihm nun der ehrenvolle Tod geschenkt worden.
Fabianus‘ Sarkophag wurde 1915 entdeckt.
St. Sebastian
Sebastian war nach dem Zeugnis des Ambrosius Mailänder, möglicherweise aber auch in Narbonne geboren, so eine Legende im Umfeld des Sebastiangrabes an der Kirche S. Sebastiano fuori le mura in Rom.
Die Legende schildert Sebastian – über den man nichts wusste, sondern nur sein Grab kannte – ausgehend von der Bedeutung seines Namens: Demnach war er zur Zeit von Papst Gaius Hauptmann der Prätorianergarde am kaiserlichen Hof Diokletians. Er verheimlichte am Hof seinen christlichen Glauben, aber seine Stellung erlaubte ihm, seinen christlichen Glaubensgenossen in den Gefängnissen Roms beizustehen – so Marcus und Marcellianus, Tiburtius, und den „vier Gekrönten“ Claudius, Castorius, Nicostratus und Symphorianus. Er sprach ihnen Mut zu, konnte auch immer weitere Römer bekehren, wirkte Wunder, bekehrte auch römische Adlige und sorgte für die Bestattung der Märtyrer.
Dieser Legende nach ließ Kaiser Diokletian, als er von Sebastians Glauben erfuhr, diesen an einen Baum binden und von numidischen Bogenschützen erschießen. Sebastian wurde für tot gehalten und am Hinrichtungsort liegen gelassen; aber er war von den Pfeilen nicht getötet worden. Die Witwe des Märtyrers Castulus namens Irene nahm sich seiner an und pflegte seine Wunden. Als er sich wieder erholt hatte, trat er dem erstaunten Kaiser öffentlich entgegen, um ihm die grausame Sinnlosigkeit seiner Verfolgungen vorzuhalten. Diokletian ließ ihn daraufhin im Hippodrom des Palastes „Domus Augustana“ auf dem Palatin in Rom zu Tode peitschen und die Leiche in die „cloaca maxima“, den „größter Abwasserkanal“, der vom Palatin zum Tiber führte und am Pons Aemilius in den Fluss mündete. werfen. Sebastian erschien dann der Christin Lucina im Traum und wies ihr den Ort; sie holte den Leichnam heraus und bestattete ihn im Coemeterium an der Via Appia, den Katakomben des Sebastian.
Das Martyrium von Sebastian in Rom wurde erstmals 354 bezeugt, als Ort der Bestattung das Coemeterium „ad Catacumbas“ an der Via Appia genannt – heute die Katakomben des Sebastian -, wo eine Zeit lang auch Petrus und Paulus verehrt wurden. Im 4. Jahrhundert wurde bei diesem Friedhof die Apostelkirche errichtet, diese gehörte zu den sieben frühchristlichen Pilgerkirchen Roms. Anfang des 5. Jahrhunderts wurde das Grab so umgebaut, dass die vielen Pilger besseren Zugang bekamen. Im 9. Jahrhundert wurde die Apostelkirche in S. Sebastiano fuori le mura oder auch „ad Catacumbas“ umbenannt.